Running Back Chronicles 2018

 

Obwohl der Wert der Position in den vergangenen Jahren sukzessive abgenommen hat, scoute ich weiterhin sehr gerne Running Backs – wohl auch deshalb, weil mich ein dominant und zugleich variabel vorgetragenes Laufspiel immer noch am meisten begeistern kann (zumindest was das Offensivspiel angeht). Im letzten Jahrzehnt habe ich Stück für Stück meine eigene Perspektive auf Running Backs und ihre Projectability entwickelt, was dazu führte, das sich mein Ranking von dem der üblichen Seiten teilweise deutlich unterschied. Einige Runner, die ich deutlich höher einschätzte, konnten in der NFL überraschen und spielten besser als ihre zuvor prognostizierten Draftpositionen (meist late Rounds oder gar UDFA), etwa Stevan Ridley, James Starks, Rex Burkhead, Isaiah Crowell, Peyton Barber oder auch komplette Deep Sleeper wie Zach Zenner oder Bo Oliver, der sich ja erst über ein Tryout Camp überhaupt für einen UDFA-Vertrag empfahl. Kareem Hunt war ‚mein‘ RB des letzten Jahres, Aaron Jones und De’Angelo Henderson kann man noch nicht wirklich beurteilen, auch bei Cameron Artis-Payne kann das Pendel noch in beide Richtungen ausschlagen. Natürlich gab es ebenso einige ziemliche Fehleinschätzungen (bspw. Alex Green, Jonathan Franklin, Kolby Smith, mit Abstrichen Jordan Todman u.a.), das will ich keinesfalls verheimlichen. Hit und Miss liegen wie so oft eng beieinander.

Die RB Class dieses Jahres ist mindestens die tiefste dieses Jahrzehnts, insbesondere was die große Menge an (unterschiedlichen) Bigger Backs betrifft. Das führt dazu, dass meine diesjährigen Rankings erstaunlich wenig von den üblichen abweichen und eigentlich nur die größeren Projekte etwas nach unten gerutscht sind. Tendenziell halte ich solche Rankings eh immer für etwas verkürzt, da die Eignung – selbst bei einer so Pro-kompatiblen Position wie RB – mitunter beträchtlich vom Scheme abhängt. Daher werden auch und gerade in diesem Jahr aufgrund der Dichte an der Spitze die Draftpositionen recht volatil ausfallen – insbesondere für den zweiten Drafttag. Ich habe mich daher für die Einteilung in „Tiers“ entschieden, die für mich die Wertigkeit etwas besser (weil allgemeiner) darstellen können. Innerhalb der Tiers entscheiden dann Kleinigkeiten die Reihenfolge der Spieler, welche nach Spielsystem, Need und vorhandener Depth durchaus variieren kann. Hinzu kommt, dass gerade in dieser Klasse sich die medizinischen Evaluationen als besonders entscheidend erweisen könnten. Es ist für mich extrem schwer, die Komponente Gesundheit miteinfließen zu lassen, aber ganz ignorieren funktioniert halt auch nicht. Von daher sind die Rankings diesbezüglich besonders subjektiv. Nach den Top-Spielern widme ich mich noch den meiner Meinung nach eher überschätzten und eher unterschätzten Prospects.

Soweit vorhanden, habe ich meine Einschätzungen  aus der letzten oder vorletzten Saison verlinkt. Manchmal sind es nicht mehr als ein paar Worte innerhalb eines Previews oder Reviews, aber ich finde es grundsätzlich recht spannend, die Eindrücke aus der Saison mit der Tapesichtung aus dem Pre-Draft-Process abzugleichen. Bei Interesse einfach mittels Suchfunktion nach dem entsprechenden Namen im verlinkten Text suchen. Abschließend habe ich einen Anspieltipp des betreffenden Prospects  aus den (oft leider nur wenigen) verfügbaren Cutups gewählt. Hierbei muss es sich nicht zwangsläufig um das beste Spiel handeln, eher das geeignetste für einen ersten Eindruck: entweder weil der Runner hier eine breite Palette seines Könnens offenbart oder weil die gegnerische Defense besonders unangenehm zu bespielen war.

Los gehts mit der omnipräsenten Frage: Ist Saquon Barkley wirklich der Über-Prospect, der meilenweit über allen anderen steht? Meiner Meinung nach nicht ganz so deutlich, aber lest selbst:

TIER 1: Saquon Barkley, Derrius Guice

Saquon Barkley, Penn State (6’0, 233)

Notizen während der Saison: Klick

Stärken:

  • Überathletischer Freak, nicht nur bei den Tests, sondern auf dem Feld. Weight-Speed-Quickness-Kombo, wie ich sie bei keinem Top-RB je erlebt habe. 230+ Pfund mit Weltklasse-Speed und -Beschleunigung gepaart mit einer solchen Production kommt sonst eigentlich nicht vor.
  • Elite Footwork, dennoch sehr kontrolliert: Füße immer unter dem Körper. All-Pro Change-of-Direction auf jeder Ebene des Feldes. Lässt LBs und DBs im open field beinahe lächerlich aussehen.
  • Elite Explosivität und Acceleration, sofortiger Wechsel in den Turbo, daher bei jedem Run oder Catch Big Play-Gefahr.
  • Extreme Balance, gerade bei Outside Runs. „Turning the corner“ funktioniert auch mit wenig Platz zur Sideline (etwa bei Boundary Side Runs) und mit sofortigem Burst vertikal. Kombination aus Balance und Weltklasseathletik ermöglicht jede Art von absurden Moves: Sein Hurdling ist so effizient wie kaum ein anderes, insbesondere da er nach der Landung sofort wieder Geschwindigkeit aufnehmen kann.
  • Hervorragender Receiver: softe Hände, sehr gutes Route Running jeder RB-Route. Swing Passes sind tödlich, nimmt sofort Speed upfield auf. Flat Defender haben keine Chance u.a. aufgrund seines Top Jump Cuts, aber auch seine Cuts beim Route Running (insb. Texas Route) sind profiliert.
  • Passblock für einen College Back außerordentlich gut. Awareness bei Blitzes, kontrollierter Stance mit tiefem Schwerpunkt bei Aufnahme des Blitzes. Sofortiger 3-down Back in der NFL.
  • Hervorragender Kick-Returner: nicht nur wegen seines Speeds, sondern seines Gefühls für „Creases“ (2 KR-TDs 2017 bei nur 15 Returns).
  • Keine Verletzungsfragezeichen.
  • Off-Field: ohne Flaws, sehr bescheidener Typ, hard Worker, wirkt sehr intelligent. Seine Weigerung, sich beim Fiesta Bowl gegen Washington nur in irgendeiner Art zu schonen, hat ihn für mich noch größer gemacht.

Einschränkungen:

Auch wenn einige Barkley für den besten RB-Prospect seit (mindestens) Adrian Peterson halten, habe ich doch einige Schwächen ausmachen können. Damit will ich jedoch auf gar keinen Fall implizieren, dass er diese nicht abbauen kann.

  • Vision bei Inside Runs ist verbesserungswürdig. Teilweise zu zögerlich bei der Suche nach Holes oder Cutback Lanes. Decision making nicht immer schnell genug.
  • Zu viele Bounces nach außen, wenn sich innen keine Lücke ergibt.
  • Yards after Contact: Zu selten Plays, bei denen er den Kopf runternimmt und aus einem 0 Yard-Run einen 3-4 Yard Run durch reine Physis kreiert. Hat 2017 so einige Yards liegenlassen (insbesondere gegen Teams, die nur gegen ihn geschemet haben).
  • An der Line of Scrimmage bzw. in der Box zu wenig broken Tackles.

Fazit: Athletisch das größte RB-Talent der letzten Jahre, dazu mit extremer Vielseitigkeit ausgestattet. Differencemaker auf allen Ebenen. Verbessert er seine leichten Schwächen in Sachen Physis und Inside Vision, ist Barkley ein heißer All-Pro-Kandidat.

Anspieltipp:

 

Derrius Guice, LSU (5’10, 224)

Notizen während der Saison (2016): Klick

Stärken:

  • Angriest Runner: Kein RB hat mehr Determination, mehr never-say-die Attitude jedes einzelne Play.
  • Überraschend gute Athletik: grundsätzlich eher kein Finesse-Runner, aber alles andere als eindimensional.
  • Top Pad Level, gewinnt daher die Leverage beim Tackle(-Attempt), kann sich auf den Beinen halten oder fällt zumindest immer für Extrayards nach vorne. Top Contact Balance. Lower body Strength ist exzellent: Power Runner, der Linebacker regelmäßig überrennen konnte. Pile Mover.
  • Quick feet: immer in Bewegung, mit einem spektakulären Jump Cut ausgestattet. Stop/Start im open field sind tödlich. Schnelle Upfield-Acceleration nach seinen Moves. Kann entweder powerful oder shifty im open field sein. Kreativer Running Style.
  • Hervorragender Speed, daher für einen Power Runner unterschätzte Big Play Gefahr. 2016 eine Reihe langer Läufe gegen verschiedene Gegner.
  • Outside Runs: Patience to the hole, burst through the hole. Projectet daher auch für Zone Blocking Scheme (one cut & go). Hervorragender Plant Foot.
  • Unterschätzte Positions-Variabilität: One Back, Two Back (mit FB, teilweise auch mit zweitem RB im Backfield: 2016 Leonard Fournette, 2017 Darrel Williams), Slot, Split out. Wurde für Endarounds und Jet Sweeps eingesetzt.
  • Sehr sicherer Ballträger, keine Fumbles.
  • Wenig Erfahrung im Receiving: wirkte grundsätzlich aber durchaus talentiert.
  • Off-Field: stammt aus schwierigen Verhältnissen („The Bottom“ in Baton Rouge), hat sich hoch- und durchgekämpft. Extrem starker Wille, sehr fokussiert. Gerüchte über off-field Probleme sind aus meiner (zugegebenermaßen weit entfernten) Sicht herbeikonstruiert.

Einschränkungen:

  • Teilweise zu „determined“: in einigen Plays wären die Blocks der O-Line effektiver gewesen als sein kontaktsuchender Running Style. Zu viel Geballer, zu sehr außer Kontrolle. Patience on and off.
  • Vision ist grundsätzlich okay, jedoch immer mal wieder deutliche Fehleinschätzungen.
  • Passblock: Rush Lane Recognition könnte besser sein (ist aber nicht mies), dazu muss er seine Hände sauberer einsetzen Richtung Shoulder Pad.
  • Knieverletzung behinderte ihn über große Teile der 2017er Saison merklich. Bei seinem Laufstil ergeben sich daher beinahe zwangsläufig Fragen nach der Durability.

Fazit: Violent Runner, der um jeden Zentimeter kämpft, aber durchaus die athletischen Eigenschaften und Moves mitbringt, um nicht als reiner early-down Grinder eingesetzt zu werden. Verbessert er seine Patience und feilt an seinen Receiving Skills, wartet hier ein langjähriger Starter mit Star-Potenzial – so sich sein Running Style als nicht zu verletzungsanfällig erweist. Die 2016er Version von Guice muss sich vor niemandem verstecken – auch nicht vor Barkley.

Persönlich: Guice ist mein RB-Mancrush seit der 2015er Saison, als er nur sporadisch für Leonard Fournette aufs Feld kam, aber sein riesiges Talent mehr als andeutete (etwa gegen South Carolina). Kann daher sein, dass ich ihn etwas zu hoch ranke.

Anspieltipp:

Von seinem meiner Meinung nach besten Spiel existiert leider kein Cutup, lediglich ein allgemeines Highlight-Video:

 

TIER 2: Nick Chubb, Sony Michel

Nick Chubb, Georgia (5’11, 227)

Notizen während der Saison: Klick

Stärken:

  • Prototypischer Big Back mit ordentlich Power, aber auch mit herausragenden Explosion-Werten.
  • Inside Runner mit elite Vision sowohl bei Power/Gap-Runs als auch bei Inside Zone.
  • Low to the ground, läuft extrem hinter seinen Pads, starke Beine, daher immer Extrayards. Konstante Produktion, wenig negative Plays.
  • Footwork nicht spektakulär, aber ungemein effektiv. Kleine Adjustments führen zu Vorteil in Leverage, den er mit seiner Balance und guten Tackle-Absorption verwertet. Zwingt Tackler immer wieder in off-balance Attempts.
  • Versteht Angles und Movement der Defender im 2nd Level durch hervorragend getimete Cuts (und Verzögerungen / delayed steps) auszunutzen. More shifty in small spaces, als man erwartet. Auch im open field Top Vision, scannt das ganze Feld.
  • Gute Instinkte, wann er Plays outside bouncen kann.
  • Bloodlines: Cousin Bradley Chubb wird in den Top 5 gehen, dazu spielten weitere Verwandte im College und in der NFL.
  • Verhält sich wie ein Professional, auch und gerade nach der schweren Verletzung. Kein lauter oder expressiver Typ, eher quiet Leader im Locker Room. 3 Jahre Team Captain. Entschied sich gegen einen frühen Sprung in die NFL.
  • Ball Security enorm verbessert nach Problemen in den ersten Jahren.

Einschränkungen:

  • Kein guter (designed) Outside Runner: gemessene Geschwindigkeit wäre ausreichend, aber lateral Speed und Gefühl für Lanes (unter)durchschnittlich. Kein Outside Zone Runner, kein besonderer Plant Foot.
  • Hervorragende Explosion zeigt sich nicht entsprechend auf dem Feld. Keine überragende Acceleration. Aber: Mögliche Upside?
  • Kein Big Play Threat: 2017 bei einem 6.0er Average nur zwei Läufe über 33 Yards.
  • Kaum Erfahrung als Pass Catcher in den letzten drei Jahren, hat bei 3rd downs das Feld zumeist für Sony Michel oder D’Andre Swift räumen müssen. Fragezeichen im Passblock.
  • Üble Verletzung 2015 (Knie komplett zerschreddert), von der er sich nie vollkommen erholt hat. Könnte ihn in einer so tiefen RB-Draft ein wenig fallen lassen.

Fazit: Komplettester Inside Runner der Klasse. Für einen Big Back mit überraschend gutem Footwork ausgestattet. Größtes Plus ist seine Vision: Augen und Füße immer in sync. Braucht neben sich wohl einen Outside & Receiving Back, aber projectet als klarer Starter (insb. in Gap-Scheme). Knie ist großes Fragezeichen.

Persönlich: Als Chubb ein Offer von Nebraska bekam, schaute ich mir sein Highschool-Tape an und dachte nach wenigen Minuten „Nah, den kriegen wir auf gar keinen Fall, viel zu großes Talent“. Vision schon dort extrem ausgeprägt, selbst wenn er bereits mit seinen physischen Eigenschaften ohne Probleme dominierte.

Anspieltipp:

Und falls jemand den ‚frühen‘ Chubb genießen will:

 

Sony Michel, Georgia (5’11, 214)

Notizen während der Saison: Klick

Stärken:

  • Kräftiger Running Back mit einem sehr variablen Skill Set, kein reiner Change of Pace zu Nick Chubbs Power (wie während der Saison teilweise zu lesen war).
  • Beste Acceleration der Klasse: von 0 auf 100 in wenigen Schritten. Shoots out of a cannon, auf diese Weise mehrere 3rd and long Conversions bei Draws. Fliegt förmlich an der Line of Scrimmage vorbei.
  • Hervorragende Cuts, insbesondere bei Inside und Outside Zone Runs. Gefühl für sich öffnende Lanes und sofortige Reaktion ohne wasted Movements. Decisive. Auch bei langsam entwickelnden Plays das Mindset eines north-south Runners.
  • Top Body Balance: kriegt die Füße unter den Körper in Situationen, in denen die meisten anderen Runner out of bounds laufen/fallen würden.
  • Keine elite, aber gute Contact Balance. Geht mit Schwung in Tackle Attempts (müsste allerdings noch mehr brechen).
  • Spielt schneller als sein timed Speed bei der Combine.
  • Talentierter Receiver, allerdings viel zu selten eingesetzt (worüber ich mich im Verlauf der vergangenen Saison mehrfach beschwerte).
  • Gute Anlagen & Commitment als Passblocker.
  • Team Player: Keine öffentlichen Beschwerden, dass er als gehypter 5-star Recruit immer ein wenig die zweite Geige hinter Chubb spielen musste. Entschied sich, nicht frühzeitig zu declaren und krönte seine Karriere dann mit den überragenden Spielen in den Playoffs.

Einschränkungen:

  • Ball Security: erschreckend viele Fumbles, könnte seine NFL-Karriere bei allem vorhandenen Talent rapide abkürzen.
  • Lateral Agility / Moves: erstaunlich wenig lateral Quickness im open field für einen so guten Cutter. Eher der straight-line Runner. Etwas mehr Finesse sollte möglich sein.
  • Nie die Bell Cow gewesen, daher eher als Teil eines Committees erfolgreich?
  • Verletzungen: Kreuzbandriss in der High School, seitdem nichts großes, aber doch viele kleine Verletzungen in unterschiedlichen Regionen des Körpers. Schulter-OPs.

Fazit: Extrem hohes Ceiling als all-purpose Back (von Goal Line bis 3rd down). Acceleration ist elite, muss an seiner lateral Quickness arbeiten und dringend die Fumbles reduzieren. Darkhorse für #1 Back der Klasse in fünf Jahren.

Anspieltipp:

 

TIER 3: Kerryon Johnson, Rashaad Penny, Ronald Jones, John Kelly

Kerryon Johnson, Auburn (5’11, 213)

Notizen während der Saison: Klick oder klick

Stärken:

  • Hervorragende Patience: Wartet auf das Set-up der O-Line-Blocks, presst die Line und schießt dann durch die sich öffnende Lücke. Verwendet einen effektiven Jump Cut im Backfield, um das Gap zu wechseln. Style erinnert an Le’Veon Bell für Arme.
  • Competitiveness: Kämpft sich durch Verletzungen, lässt immer 100% auf dem Feld. Gegen Alabama spielte er mit verletzten Rippen und Schulter durch (30 Carries), obwohl jeder Kontakt sichtbar schmerzhaft war. Workhorse Back, der das Team in den entscheidenden Spielen auf seinen Rücken nahm.
  • Physischer Runner: Nimmt es mit jedem Tackle-Versuch auf, fightet um Extrayards.
  • Überdurchschnittliche lateral Moves im open field (insb. der Side Step), sehr guter Stiff Arm.
  • Hat genug Speed für Outside Runs.
  • Nicht häufig eingesetzter, aber guter Receiver mit sehr sicheren Händen. Projectet als 3-down Back.
  • Solide Pass Protection.
  • Top Explosion-Werte bei der Combine deuten auf weiteres Potenzial für seinen Laufstil hin.

Einschränkungen:

  • Konnte sich lange Zeit gegen Kamryn Pettway nicht durchsetzen und profitierte vor allem von dessen Verletzungen.
  • Hat seit seiner Highschool selbst immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, fast jedes Jahr verpasst er ein paar Spiele. Durability für die Pros fraglich.
  • Pad Level nicht optimal: Läuft zu aufrecht und ist daher gegen Body Shots wenig geschützt. Hat eh einen ungewöhnlichen Körperbau für einen RB.
  • Reizt Patience hinter der Line of Scrimmage teils zu sehr aus (evtl. Probleme bei Antizipation der Blocks/Holes?), in der NFL so nicht möglich. Explosion gut, aber kein herausragender Burst auf mehrere Meter, dadurch zu oft kleine Raumgewinne trotz top Patience.
  • Trotz physischem Laufstil zu oft solo zu Boden gebracht. Kein Top Level Leg Drive.
  • Kein deep Speed: In nur drei Spielen der Saison ein Lauf über 22 Yards.

Fazit: Sehr fertiger Runner ohne die großen Highlight Plays, aber mit 3-down Back Skillset. Patience inside ist normalerweise hervorragend, ab und an der Grenze zur Unentschlossenheit. Idealer Closer, der nach Führung im vierten Viertel die Defense müde läuft. Starting Potenzial. Solche Typen RBs fallen in der Draft jedoch gerne mal eine Runde weiter.

Anspieltipp:

Sein bestes Spiel gibts leider nicht als Cutup, hier das komplette Spiel (regular season vs. Georgia):

 

Rashaad Penny, San Diego State (5’11, 220)

Notizen während der Saison: Klick

Stärken:

  • Kräftig gebauter Runner mit Speed und gutem Burst: viele lange TD Runs und Kick-Returns unterstreichen seinen breakaway Speed. Von DBs selten eingeholt. Ein falsches Assignment und er ist durch.
  • Gutes Gefühl für entwickelnde Blocks: abwartendes, sehr kontrolliertes, nimble Footwork im Backfield, um schnell in Richtung der sich öffnenden Lücke reagieren zu können. Patience im Backfield, aber ganz anderer Stil als bspw. Kerryon Johnson.
  • In der Regel gute Vision, gerade im open field schwer zu stoppen. Eher gliding als cutting Running Style. Immer wieder hervorragende Antizipation von Cutback Lanes.
  • Effektiver Sidestep, mit dem er Gegner ins Leere greifen lässt. Ungewöhnlicher Laufstil mit viel Bewegung der Schultern. Viel shake&bake, mit dem er dem Defender den klaren Shot auf ihn nimmt. Kann Tackles brechen. Balance ist gut, aber nicht außergewöhnlich. Auf eine ungewöhnliche Art elusive.
  • Outside Runs gefährlich: Presst die Line, um die LBs nach innen zu committen und explodiert dann nach außen.
  • Viel besserer Receiver, als in vielen Berichten zu lesen ist: soft Hands, Orientierung upfield ist okay. Erfahrung mit WR-Routen aus Wide- und Slot-Position.
  • Nicht zu viele Carries gesehen, da bis 2016 Backup von Donnel Pumphrey.
  • Top Production 2017 mit 2.248 Rush Yards (7,8er Schnitt!) und 23 TDs gegen vollgepackte Boxes aufgrund des mauen Passing Games der Aztecs.
  • Extrem gefährlicher Returner (7 Kick-Return-TDs und ein Punt-Return-TD in seiner College-Karriere), auch hier gute Instinkte für sich bietende Lanes.

Einschränkungen:

  • Zu viele Outside Bounces, bei lateral Movement teilweise zu einfach zu Boden zu bringen
  • Daran anknüpfend: lower body strength fraglich, viel zu viele Ankle Tackles. Tackle breaking mal top, mal unterdurchschnittlich, wie ich es bei keinem Top-RB dieser Klasse gesehen habe.
  • Vision an der Line of Scrimmage manchmal verbesserungswürdig: gerade bei Outside Zone verpasst er ab und an seinen Cut upfield zwischen den O-Linern und verlängert den Run immer weiter zur Seitenlinie, bis ihm der Raum ausgeht. Gleiches gilt in punkto Cutback Lanes: oft hervorragende, dann wieder kaum vorhandene Vision.
  • Läuft zu aufrecht: Dadurch verliert er öfters die Leverage bei Tackles und lässt sich zurückschieben, anstatt nach vorne zu fallen. Könnte sich als Pile Mover verbessern, die Masse besitzt er ja.
  • Passblock ein riesiges Problem, sowohl das Erkennen seines Assignments, das Movement in der Pocket, das Foot setting, zu passives Empfangen des Rushers (kein step up) als auch der Block selbst. Projectet daher zunächst nur als 2-down back?
  • Viel aus 2-Back-Sets gelaufen (mit FB Nick Bawden, der ihm gut den Weg freigeräumt und die Lanes predeterminiert hat). Muss sich für die NFL umstellen.

Fazit: Größter on-field (also ohne Verletzungen) Boom or Bust-Prospect der Klasse, extrem hohes Ceiling. Im Running alle Tools vorhanden, dazu großes Potenzial als Receiver. Muss seinen Laufstil etwas modifizieren und dringend am Passblock arbeiten, dann erwartet ihn möglicherweise eine große Karriere.

Anspieltipp (gibt spektakulärere Spiele von ihm, aber das hier ist gegen eine ziemlich gute Defense):

 

Ronald Jones, USC (5’11, 205)

Notizen während der Saison: Klick

Stärken:

  • Fantastischer Athlet mit top Speed und Beschleunigung. Big Play Threat bei jedem Ballkontakt. Erkennt er die Lücke, ist es bereits zu spät.
  • Hervorragendes Footwork, insbesondere im open field dadurch kaum zu stellen. Tolle Jump Cuts, lässt Defender komplett ins Leere laufen.
  • Vision und Patience bei Outside Runs exzellent: nimmt nicht zu viel Speed auf, lässt pullende O-Liner vor sich und explodiert im richtigen Moment durch die Lücke.
  • Fantastische harte Cuts, gerade bei Outside Zone Runs. Top plant foot, cuts against the grain und nimmt sofort wieder Geschwindigkeit auf. Hervorragender Burst sowie stop & start Skills, lässt Defender hier teilweise lächerlich aussehen. Projectet hervorragend für Outside Zone, hier potenzieller Differencemaker bereits im ersten Jahr.
  • Goal Line / Short Yardage effektiver als vermutet. Nimmt Kopf runter und kann sich durchtanken. Guter Leg Drive für seine Statur.
  • Receiving ausbaufähig, aber Skills vorhanden.

Einschränkungen:

  • Statur: mit 5’11, 205 sehr schmal gebaut, am untersten Ende der Skala für starting RBs. Nur Change of Pace-Back oder doch Starter im Mold von Jamaal Charles?
  • Durchschnittliche Vision inside: rennt teilweise kopflos in die Line, hier weniger Gefühl für sich entwickelnde Lanes. Zu viele überflüssige Schritte im Backfield. Daher weniger geeignet für Power/Gap-Scheme.
  • Wille zu beweisen, inside auch hart laufen zu können, kann zum Problem werden: zwar wie erwähnt besserer Leg Drive als erwartet, aber damit wird er in der NFL Probleme bekommen. Contact Balance höchstens durchschnittlich.
  • Teilweise zu sehr verlangsamt durch Arm Tackles der D-Liner.
  • Nimmt Tackles ungewöhnlich auf und fällt daher leicht ‚awkward‘, erinnerte mich diesbezüglich ein wenig an Miamis RBs Duke Johnson. Verletzungsgefahr?
  • Kaum Erfahrung als Receiver, und wenn dann nur als Outlet Target.
  • Energisch beim Passblock, aber krafttechnisch hier etwas limitiert.

Fazit: RoJo ist ein elektrisierender Outside Runner mit andauernder Big Play Gefahr. Viele haben ihn höher gerankt, aber ich betrachte ihn aktuell nicht als Starter, sondern effektiver als Teil eines Committees. Bekommt er Erfahrung im Receiving, wäre er auch bei 3rd downs brandgefährlich und könnte seine Draftposition locker übertrumpfen (im Sinne von Alvin Kamara, wenngleich anderer Typ RB).

Anspieltipp:

 

John Kelly, Tennessee (5’10, 216)

Stärken:

  • Trotz etwas unter 5’10 ein enorm physischer Runner, kämpft um jedes Yard. Die mid-round Version von Derrius Guice.
  • Erstklassige Contact Balance (hier ist er unter den Top 3 der Klasse): kompakt gebaut, Schwerpunkt low to the ground, absorbiert Body Shots. Arm Tackles zwecklos. Beine immer in Bewegung. Tough runner.
  • Violent Stiff Arm, häufig eingesetzt.
  • Unterschätzter Outside Runner. Überdurchschnittliches Gefühl für Outside Bounces.
  • Sehr guter Receiver mit Yards after Catch Potenzial. Gute Vision für Running Lanes im open field.
  • Wenig College Carries (Backup von Jalen Hurd und Alvin Kamara), daher noch frisch.

Einschränkungen:

  • Unterdurchschnittliche Athletik: kein long Speed, zu wenig lateral Quickness. Verhindert ein höheres Grade.
  • Burst höchstens durchschnittlich.
  • Vision bei Inside Runs spotty. Zu wenig Gefühl für Blocks vor ihm.
  • Kein wirklich kreativer Runner.
  • Running Style bei seiner Größe induziert Verletzungsgefahr (allerdings bisher noch kein Faktor)
  • Kleinere Off-Field-Fragezeichen (Marihuana, ein Spiel suspendiert).

Fazit: Kleiner untersetzter Power Runner mit top Contact Balance und guten Receiving Skills. Aus meiner sicht deutlich unterschätzt im Pre-Draft-Process. Hat Starterpotenzial, allerdings bereitet die fehlende Athletik Sorge. Muss an seiner inside Vision arbeiten, dann möglicherweise größerer Faktor.

Anspieltipp:

 

Andere mid-round RBs:

Royce Freeman, Oregon (5’11, 229)

Notizen während der Saison (2016): Klick

„Rolls Royce“ Freeman wäre wohl in allen RB-Classes ein klarer 2nd day pick gewesen (was auch 2018 nicht ausgeschlossen ist). Big Back mit hervorragender Athletik, der aufgrund seines Footworks im open field überraschend shifty agiert. Running Style erinnert eher an kleineren wendigen Back, müsste in Sachen Determination und Leg Drive noch etwas zulegen, versucht Tackles oft eher zu entgehen als sich durch sie zu kämpfen. Tendenziell ein one-speed Runner. Grundsätzlich decisive. Nicht die beste Acceleration, aber ein Gefühl für Lanes und Angles der Defender. Guter Receiver aus dem Backfield. Blocking überdurchschnittlich. Lateral Speed bei Outside Runs entspricht nicht seinen Messwerten. 4 Jahre Starter, hat daher sehr viele Carries gesehen. Leichte Verletzungsprobleme. Viel zu sehr unter dem Radar: Könnte überraschen und eine bessere Karriere haben als einige vor ihm gerankte RBs.

Anspieltipp:

 

Nyheim Hines, North Carolina State (5’8, 198)

Hines ist ein konvertierter Receiver mit Track Speed, den er aufs Feld übertragen kann. Hat sich im Laufe der letzten Saison sichtbar in den Nuancen des RB Plays gesteigert (insb. was Patience und Cuts betrifft), ich hätte mir allerdings gewünscht, dass er noch ein Jahr beim Wolfpack geblieben wäre. Sehr interessanter 3rd down und Change of Pace Back-Prospect, muss aber an seiner Play Strength arbeiten (wenngleich Pad Level und Leverage okay scheinen). Lateral Moves ausbaufähig, hier wirkt er etwas stiff, momentan eher straight line Runner. Dürfte sofort als Returner eingesetzt werden. Ich habe Hines nicht so hoch gerankt wie einige andere, braucht meiner Meinung nach noch ein bisschen, obwohl die Lernkurve über die Saison 2017 betrachtet wirklich hoch war.

Anspieltipp:

 

Overrated Prospects:

Kalen Ballage, Arizona State (6’1, 228): Height-weight-speed-Project, das über seine gesamte Karriere unter seinen Möglichkeiten blieb. Hat alle Tools für einen starting 3-down-Back, insbesondere aufgrund seiner starken Receiving-Skills. Effektiver Goal Line Back. Aber: schlechte Vision, wenig Gefühl für Running Lanes, oft zu wenig decisive. Mehr Athlet als Running Back. Verlor seinen Posten an den athletisch deutlich untalentierteren Demario Richard. Für mich in dieser Klasse ein zu großes Project für die ersten 4 Runden, da findet man einige Big Backs, die mehr sofortigen Impact versprechen.

Bo Scarbrough, Alabama (6’1, 228): Wer erinnert sich nicht an die Playoffs der Saison 2016/17? RB mit Linebacker-Maßen, der durch die gegnerischen Verteidigungsreihen pflügt und im 2nd level schwer zu Boden zu bringen ist. Top Speed für seine Maße, aber hat zu lange Anlaufphase, um in Schwung zu kommen (Explosion der Tests zeigt sich nicht auf dem Feld). Läuft außer Kontrolle, wenig Gefühl für Blocking up front. Daher erstaunlicherweise besser outside als inside.

Zunächst sollte hier noch Notre Dames Josh Adams (6’2, 213) stehen, Runner mit kräftiger Statur und gutem deep Speed und top Production, der allerdings auch sehr von seiner runblocking Line um Mike McGlinchey und Quenton Nelson profitierte. Adams läuft aufrecht und fürchterlich stiff sowie ohne jede wahrnehmbare lateral Quickness, ein reiner one cut&go Runner. Aber dann überzeugte er bei der Combine mit der schnellsten 3-Cone-Zeit aller RBs – ein deutliches Indiz für Wendigkeit. Lässt sich das in irgendeiner Form aufs Feld transferieren? Bisher war davon nur sehr wenig zu merken…

 

Darkhorse:

Mark Walton, Miami (5’10, 202): Kleiner, aber athletischer und vielseitig einsetzbarer Runner mit hervorragenden Cuts und Moves, extrem schwer im one-on-one zu tacklen. In space und nach Catches gefährlich, gute open field Vision. Nimmt teilweise zu wenig die sicheren Yards und wartet auf das mögliche Big Play. Die schwere Knöchelverletzung vom Oktober 2017 wirft Fragezeichen auf, insbesondere da er bei der Combine immer noch deutlich eingeschränkt war. Wenn er seine volle Elusiveness zurückbekommt, ist er ein möglicher Steal.

 

Meine Deeper Sleeper:

Chase Edmonds, Fordham (5’9, 205)

Irgendwer hatte mich im vergangenen Herbst noch einmal explizit auf Edmonds aufmerksam gemacht. Nach ein wenig Recherche habe ich mich ziemlich in sein Skillset verguckt. Leider verpasste er wegen einer Beinverletzung die Hälfte seiner Senior Season und damit auch die Chance, den FCS-Rushing Record zu überbieten. Dennoch top Production mit insgesamt 5.862 Rush Yards, 905 Receiving Yards und 74 Touchdowns. Edmonds ist ein kleiner kompakter Runner mit einer Vielzahl von spektakulären Moves (Jump Cut, Spin, Juke, you name it), mit denen er sich aus diversen Tackleversuchen befreien kann. Läuft mit niedrigem Schwerpunkt, daher mit großartiger Contact Balance ausgestattet. Kann sich klein in den Lücken machen, spielt slippery und dann setzt er seinen Burst ein. Top Plant Foot, Füße eh immer in Bewegung. Brandgefährlich in space und bei Screens, keine schlechte Vision. Teilweise zu sehr aufs Big Play outside fokussiert, muss lernen zu nehmen, was da ist. Die Menge an Carries ist ein Fragezeichen, ebenso wie die Verletzungen, und ganz sicher wird er beim Inside Running in der NFL nicht so brillieren können wie in der FCS, auch wird sein deep Speed nicht reichen, aber eine solche Quickness findet in der Regel ihren Weg in die Pros. Für mich komplett underrated und ein borderline Top 10 RB dieser Klasse.

Anspieltipp:

 

Jordan Wilkins, Ole Miss (6’1, 216)

Es ist mir ein vollkommenes Rätsel, warum kaum jemand von Wilkins spricht. Über 1000 Yards Rushing und knapp 250 Yards Receiving gegen einige der besten Defenses des Landes (fünf 100 Yards Games gegen SEC-Konkurrenten, unter anderem Alabama) müssten doch eigentlich einige Aufmerksamkeit wecken. Auch wenn er nicht ganz derselbe Spielertyp ist, aber die Patience erinnert ein wenig an Kerryon Johnson: sehr geduldig beim Lesen der Blocks und sogar mit besseren Moves und Balance ausgestattet als dieser. Teilweise wahnsinnig schön anzusehendes Footwork: tänzelt durch die gegnerischen Reihen („weaves through traffic“, wie es so schön heißt), Füße bleiben immer unter dem Körper. Nette Jukes für seine Größe, bewegt sich allerding zu oft sideways, das kann in der NFL ungut enden. Guter Receiver mit top Yards after Catch. Läuft etwas aufrecht und zeigt nicht immer den Speed, den er angeblich beim Pro Day unter Beweis stellte (low 4.5). Älterer Prospect mit Verletzungs- und akademischen Fragezeichen (2016 wegen letzterem suspendiert), kam 2017 als Team Captain zurück. Mehr Big School Sleeper geht fast kaum.

Anspieltipp:

 

Ito Smith, Southern Mississippi (5’9, 201)

Smith fiel mir das erste Mal in seiner Sophomore Season in der Vorbereitung des Spiels von Southern Miss gegen Nebraska auf, wo er auf mich einen besseren Eindruck machte als sein RB-Kollege Jalen Richard (bei dem ich wirklich überrascht war, dass er bei den Raiders eine bis dato durchaus beachtliche NFL-Karriere hingelegt hat). Seitdem beobachtete ich Smith bei Gelegenheit immer mal wieder und wurde selten enttäuscht. Drei Jahre in Folge 1000 Rush Yards und jeweils über 40 Catches. Undersized Runner mit top Quickness und Moves, die absolut ansatzlos kommen und hervorragend für die NFL projecten. Rennt mit niedrigem Schwerpunkt und wurde daher viel Inside eingesetzt, das dürfte bei den Pros sicherlich weniger seinem Profil entsprechen. Guter Speed, gute Angles um Edge Defender bei Outside Runs. Größtes Problem: Passblock unterdurchschnittlich (liegt auch an seinen Miniarmen), was sein präferiertes Einsatzgebiet bei 3rd downs beeinträchtigt. Kriegt man diesen Bereich zumindest passabel, wartet hier ein echtes Mismatch-Problem.

Anspieltipp:

 

Soweit die Vorstellung der RB-Klasse ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. In den mid-to-late Rounds warten noch so spannende Prospects wie beispielweise Iowas extrem wendiger Akrum Wadley als potenzieller Change of Pace Back. Eine NFL-Karriere würde ich darüber hinaus insbesondere Northwesterns Justin Jackson gönnen: toller Typ sowohl auf dem Feld (4 Jahre über 1000 Yards Rushing) als auch abseits des Feldes (Academic All-American, Finalist für die William V. Campbell Trophy, sehr aktiv in der Community). Ich weiß nur nicht so recht, wie sich sein Skillset (so ein wenig der „Jack of all Trades, Master of none“) bei seinem dünnen Frame (6’0, 199) auf die NFL transferieren lässt, insbesondere da seine guten Testergebnisse bei der Combine nicht in voller Ausprägung auf dem Feld zu sehen sind. Ein anderer meiner persönlichen College-Favoriten, Western Michigans Rekord-RB Jarvion Franklin, wird leider ein wenig von talentierteren Bigger Backs überschattet: läuft zu aufrecht und mit zu wenig Power, ist aber durchaus elusive. Und es gibt noch so viele mehr, die ich nun nicht mehr anschneiden kann. Es werden selten so viele gute College-Backs undraftet gehen wie in diesem Jahr, aber wer weiß, welche davon sich nächste Saison – möglicherweise über den Umweg Practice Squad – in das eine oder andere Roster kämpfen können. Dieser Beitrag ist allerdings nun eh schon zu lang geraten. Sollten aber zu einem bestimmten Spieler noch Einschätzungen gewünscht sein, einfach kurz einen Kommentar hinterlassen…

5 Gedanken zu „Running Back Chronicles 2018

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